43. Treffen des Fördervereins Leichtathletik am 16. Oktober 2021 beim Post SV
Nach einer durch die Corona-Pandemie bedingten Pause im Jahre 2020 fand am 16.10.2021 wieder das traditionelle Jahrestreffen statt, und zwar im Vereinsheim des Post-SV Bamberg.
Allein dieser Ort weckte bei den 30 Mitgliedern, die trotz der Pandemie-Risiken gekommen waren, alte Erinnerungen. Der neue 1. Vorsitzende Klaus Schliewa begrüßte zusammen mit seinem Vorgänger und Stellvertreter Gerhard Weiß die Anwesenden und wies bereits auf das 50-jährige LG-Jubiläum hin, das mit einer offiziellen Feier begangen werden soll. Der Förderverein werde in der Vorbereitung seinen Beitrag leisten, um Sportwart Carlo Schramm, die Seele der LG, entsprechend zu entlasten. Im Anschluss kam bei der leckeren italienischen Küche vom La Posta-Team und Beiträgen von Carlo und Siggi Matschke schnell gute Laune auf. Es wurde wie immer über die guten, alten Zeiten gesprochen, aber auch über die Leichtathletik der Gegenwart gefachsimpelt, so dass die Wirtsleute über die Ausdauer der LG-Freunde erfreut und erstaunt waren. Auf ein Neues im nächsten Jahr! Albo
Ewald Mehringer verstorben – ein feiner Kerl
Im Alter von 86 Jahren, kurz nach seinem Geburtstag am 27.12., verstarb am 2. Januar 2021 Ewald Mehringer. Der Altstadtrat war 1972 einer der Gründungsväter der LG Bamberg. Seine Leidenschaft galt
der Leichtathletik, ihrer strukturellen Stärkung, dem Kontakt zu den ehemaligen Bamberger Athleten/innen und der Unterstützung der Aktiven. Dazu rief er 1977 mit einigen Sportfreunden den
„Förderkreis der Bamberger Leichtathleten“ ins Leben. 2006 war er dann Gründungsmitglied des „Förderverein Leichtathletik e. V.“ In der LG Bamberg war er dessen erster Sportwart bis 1975. Seine
sportliche Laufbahn startete er beim ETSV und wechselte dann zum Post SV Bamberg. Der ehemalige Postbeamte war ein begnadeter Sprinter. Er wurde bayerischer Juniorenmeister (1954/200 Meter) und war
von 1957 bis 1977 oberfränkischer Rekordhalter über 100 Meter in 10,6 Sekunden. Die Zeit lief er auf der Aschenbahn im Bamberger Stadion am 6.10.1957. Mit 33 Jahren wurde er noch oberfränkischer
Meister mit der 4x100 Meter Staffel. Nach seiner Wettkampfkarriere fungierte er als Lauftreffbetreuer und trabte jeden Samstag pünktlich um 14 Uhr mit seiner Gruppe in den Bruderwald. Er engagierte
sich für seinen Stammverein dem Post SV, dort wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.
Als Fraktionssprecher der SPD im Sportsenat war er maßgeblich beteiligt, dass die geplante Kunststoffbahn 1976 im Stadion und nicht in Gaustadt gebaut wurde. Außerdem setzte er sich dafür ein, dass
die Kugelstoßanlage im Stadion errichtet wurde. Auf seine Initiativen gehen auch der Silvesterlauf und der ehemalige Osterlauf zurück.
Bei der Olympiade 1972 in München schrieb Ewald sogar Sportgeschichte. Er war im Hochsprungfinale der Frauen als Kampfrichter eingesetzt. Dort siegte die erst 16jährige Ulrike Meyfarth mit 1,92 Meter
und Weltrekord. Bei der entscheidenden Höhe von 1,88 Meter hielt er seinen Mitkampfrichter davon ab, die stark schwingende Hochsprunglatte ihrer Gegnerin Jordanka Blagoewa vorschnell zu beruhigen,
die dann auch herunterfiel . Die spätere Weltrekordhalterin hätte sonst mit Meyfarth um die Goldmedaille springen können.
Möchte man Ewald Mehringer prägnant charakterisieren, fällt mir dazu ein Satz von ihm ein, wenn ihn jemand imponierte. „Ein feiner Kerl“
(eine ausführliche Beschreibung zu Ewalds sportlicher Karriere findet man im LG Kurier 1994) CS
Nachruft zu Ewald Mehringer im FT vom 9.1.2021
Todesanzeige zu Ewald Mehringer im FT vom 9.1.2021
Ewald_Todesanzeige_FT_2021_01_09 21.pdf
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